• Foto: Rostock Port

Umschlagplus von 100.000 t


Im Jahr 2019 wurden im Überseehafen Rostock insgesamt 25,7 Mio. t Güter umgeschlagen – ein leichter Zuwachs von 100.000 t gegenüber dem Vorjahr.


Leichte Rückgänge des Wachstumstreibers Fähr und RoRo-Verkehr wurden durch gute Ergebnisse in anderen Bereichen ausgeglichen. „Hafenunternehmen und Reedereien sorgen für den Umschlag unterschiedlichster Güter, was auch im vergangenen Jahr zu einem guten Jahresergebnis im Überseehafen geführt hat“, sagt Hafenchef Dr. Gernot Tesch. Das Investitionsvolumen erreichte mit 40 Mio. Euro im Jahr 2019 ein neues Zehnjahreshoch. Die anderen Rostocker Häfen wie der Fracht- und Fischereihafen sowie der Chemiehafen kamen im Jahr 2019 auf ein Umschlagergebnis von zusammen 1,5 Mio. t. Damit wurden in Rostock 2019 27,2 Mio. t Fracht umgeschlagen.

Durch die Auslegung der Planfeststellungsunterlagen für die Seekanalvertiefung Rostocks auf 16,50 m wurden die Voraussetzungen für künftige Verkehrsströme und Umschlagpotenziale im Massengutbereich gelegt. Für mehr als 100 Mio. Euro will der Bund in Rostock die 15 km lange Hafenzufahrt auf 16,50 m vertiefen, damit Schiffe mit einem Tiefgang von 15 m Rostock sicher anlaufen können.

Insgesamt gab es im Überseehafen Rostock im vergangenen Jahr 7744 Anläufe von Fähr- und RoRo-, Tank-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen. Davon entfielen 6181 Anläufe auf Fähr- und RoRo-Schiffe. Hier die Umschlagergebnisse im Überblick: Schüttgut. Der Schüttgutumschlag lag mit 5,9 Mio. t 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Besonders der Umschlag von Weizen und Gerste verzeichnete Zuwächse. Im Vergleich zu 2018 wurden 440.000 t mehr verschifft. Einbußen gab es beim Umschlag von Splitt (–80.000 t), Kohle (–90.000 t) und Roggen (–60.000 t). Der Umschlag von Dünger (680.000 t), Zement (300.000 t) und Raps (460.000 t) erreichte das Vorjahresniveau. Mit einem Jahresergebnis von etwa 2,6 Mio. t (+16 Prozent) ist Getreide das dominierende Schüttgut.

Der Umschlag von Flüssiggütern lag mit 3 Mio. t etwa 700.000 t bzw. 30 Prozent über dem Vorjahresniveau. Besonders die Rohölimporte im ersten Halbjahr trugen zu dem außerordentlichen Ergebnis bei. 2019 wurde in Rostock mehr Gasöl umgeschlagen, aber weniger Rohbenzin (Naphtha).

Mit 570.000 t lag der Umschlag von wertschöpfungsintensiven Stückgütern über dem Vorjahresniveau. Während vor allem die Verladung von Blechen, Windkraftanlagen und -flügeln zulegte und auch die Bilanz bei Zink und Krananlagen besser als 2018 war, wurden weniger Rohre über die Kaikanten gehievt.

Bei der rollenden Ladung, den Fähr- und RoRo-Gütern, ging der Umschlag leicht zurück. Insgesamt nahm die Menge um 700.000 t auf 16,2 Mio. t (–4 Prozent) ab. Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag betrug damit 63 Prozent.

Die Zahl der auf den Fähr- und RoRo-Verbindungen von und nach Nordeuropa beförderten Lkw-Einheiten nahm ab: von 406.213 im Jahr 2018 auf 379.812 im vergangenen Jahr. Das ist ein Minus von 6,5 Prozent. Hingegen nahm die Anzahl umgeschlagener Trailer zu: von 124.236 auf 125.306. Mehr Pkw befördert. Eine Steigerung um drei Prozent auf 554.000 im Vergleich zu 2018 war bei der Anzahl der beförderten Pkw und Wohnmobile zu verzeichnen. Mit 2,5 Mio. Fährpassagieren auf den Linien nach Nordeuropa wurde das Vorjahresergebnis erreicht.

Die Anzahl der Eisenbahnwaggons von und nach Trelleborg nahm stark zu: von 15.605 auf 18.388 t (+8 Prozent). Der Überseehafen Rostock ist ein bedeutender Eisenbahnhafen an der deutschen Ostseeküste.

2019 wurden 735.000 t Papier und Zellulose im Überseehafen verladen. Das sind 160.000 t weniger als 2018.

Der Umschlag intermodaler Ladeeinheiten im Kombinierten Ladungsverkehr (KV) stieg auf 87.000 Einheiten und damit um 11,5 Prozent. Wöchentlich verkehren 30 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (15) und Cervignano (3) in Italien, von und nach Brünn (3) und Lovosice (4) in der Tschechischen Republik, von und nach Wuppertal (3) und Halle/Schkopau (1) in Deutschland sowie Curtici (1) in Rumänien.

Erfreulich ist die Entwicklung auf der südöstlichen Achse, die ein deutliches Wachstum erfuhr und weiteres Potenzial bietet. Nach Tschechien werden die Verbindungen ausgebaut; so wird zum Beispiel ab Februar die Verbindung nach Lovosice um eine weitere wöchentliche Abfahrt verstärkt.

Mehrere begonnene Großbauvorhaben beschäftigten auch im zweiten Halbjahr 2019 Rostock Port: der Neubau von Liegeplatz 23, die Optimierung der Liegeplätze 50, 62 und 63 sowie der Bau eines neuen Terminalgebäudes in Warnemünde. Bis Dezember 2019 wurden Bauleistungen in Höhe von knapp 40 Mio. Euro abgerechnet.

Derzeit erfolgt der Bau einer Landstromanlage zur Versorgung von Schiffen an den Liegeplätzen P7 und P8 in Warnemünde. Eine entsprechende Absichtserklärung zur gemeinsamen Förderung einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Kreuzschifffahrt war mit AIDA Cruises, dem Land Mecklenburg-Vorpommern, der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und Rostock Port im September 2018 unterzeichnet worden. Der Testbetrieb beginnt im Sommer.

Steigende Anforderungen an die Luftreinhaltung haben Investitionspläne zum Bau eines Terminals zum Umschlag von Flüssiggas (LNG) initiiert. Im Herbst 2018 unterzeichnete Rostock einen Pachtvertrag mit dem russischen Gaslieferanten Novatek, der mit der belgischen Firma Fluxys ein LNG-Terminal auf einem 2,5-ha-Areal betreiben will. Das Terminal soll über ein Tankvolumen von 25.000 m3 Gas, Umschlagtechnik und eine Lkw-Tankstation verfügen.


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